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Die Wortsemantik findet man jedoch nicht nur in natürlichen Sprachen, sondern auch in
künstlichen Sprachen. Zentrale Konzepte wie Vererbung oder Klassen, die Teil von
Ontologien sind, findet man bei der objektiorientierten Programmierung.
Klassen, die konkrete Dinge abstrakt in einer Schemaform (Prototyp) darstellen, könnte man hierbei
als die Wörter ansehen, die an den Enden der Ontologie stehen - bzw. an den Blättern, wenn man
sich eine Ontologie als eine Baumstruktur vorstellt. Platon würde also sagen, dass
die Klassen eigentlich die Ideen sind (obwohl er Wörter scharf von den Ideen trennte).
Die Objekte oder Instanzen in der objektorientierten Programmierung sind die die konkreten Dinge in der Welt,
die Platon analog bezeichnete. In semantischen Netzen trennt man auch Klassen von Objekten, obwohl dies in unserem einfachen Beispiel
nicht der Fall war.
Die Vererbung ist das zweite Konzept, das aufgrund der Parallelen zwischen Ontologien und der Klassenhierarchie, in objektorientierten
Sprachen zu finden ist. Analog erben spezifischere bzw. untergeordnete Klassen die Eigenschaften der übergeordneten Klassen. Ebenso
erfolgt beim Aufstieg in der Hierarchie eine Generalisierung der Eigenschaften und umgekehrt beim Abstieg innerhalb der Klassenhierarchie
eine Spezialisierung.
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